Förderfonds WissenschaftskommunikationDie Zielgruppe da abholen, wo sie ist – Andreas Möllenkamp über den Dialog mit der Musikpraxis
21. November 2022
Foto: Femke Opper
Mit der Diskussionsveranstaltung „Zukunftsmusik“ hat Andreas Möllenkamp Forschende, Musikerinnen und Musiker sowie Musiklehrende zusammengebracht, um über sein Promotionsthema Digitalisierung der Musikpraxis zu sprechen. Das Projekt wurde über den HRA-Förderfonds für Wissenschaftskommunikation finanziert.
Wie sind Sie auf die Idee zu dem Projekt gekommen?
In meiner Forschung habe ich viele Interviews mit Musikerinnen und Musikern geführt. Aber im Nachgang habe ich es selten geschafft, die inhaltliche Auseinandersetzung fortzuführen, auch wenn ich meine Gesprächspartner zum Beispiel über Veröffentlichungen auf dem Laufenden gehalten habe. Trotzdem wollte ich mit den Menschen, die mein Dissertationsthema direkt betrifft, ins Gespräch kommen und auch dazu beitragen, dass meine Erkenntnisse zum Beispiel bei der Reflexion über die eigene künstlerische Strategie helfen können. Mit Sabine Maasen und dem Team der Professur für Wissenschafts- und Innovationsforschung haben wir dann ein Veranstaltungsformat für dialogorientierten Transfer entwickelt mit dem Ziel mögliche Hürden für eine gute Kommunikation abzubauen. Also sind wir dahin gegangen, wo die Zielgruppe ist – auf den Kongress „Operation Ton“. Dort haben wir dann einen Workshop mit Diskussion und einer interaktiven Ausstellung veranstaltet.
Wie ist die Diskussion gelaufen, und wer hat daran teilgenommen?
Neben unserem Team waren drei Expertinnen und Experten sowie etwa zwanzig Teilnehmende dabei. Ursprünglich wollten wir drei thematische Kleingruppen bilden, aber durch den tollen Austausch in der Gruppe sind wir spontan bei einer großen Diskussion geblieben, mit der wir dann durch die drei Räume der interaktiven Ausstellung gewandert sind. Spannend war, wie die einzelnen Interpretationen des Themas sich unterschieden und gegenseitig angeregt haben – auch, weil hier Menschen zusammengekommen sind, die sich sonst nicht getroffen hätten. Hilfreich war dabei auch, dass es keinen konkreten „Output“ als Ziel gab außer eben einer guten Diskussion. Im Anschluss an die erfolgreiche erste Veranstaltung wollen wir nun den „Digital Futures Dialogue“ als Reihe fortsetzen.
Weitere Informationen zur Veranstaltung
- Dokumentation der Zukunftsmusik-Veranstaltung
- Veranstaltungsreihe Digital Futures Dialogue
Wie hat Ihnen der Förderfonds geholfen?
Der Fonds war sehr hilfreich, um diese Projektidee einfach mal ausprobieren zu können – der Antrag war im Vergleich zu anderen Förderungen wirklich unkompliziert und einfach zugänglich, sodass es ein sehr kurzer Weg von der Idee zur Umsetzung war.
Was würden Sie anderen Forschenden raten, die selbst eine Diskussionsveranstaltung organisieren wollen?
Eigentlich ist es wie in der Forschung: Es kommt darauf an, am Anfang das eigene Thema und die Forschungsfrage genau einzugrenzen. So ist es auch in der Wissenschaftskommunikation: Je konkreter man die Fragestellung und die Zielgruppe im Blick hat, desto einfacher wird es, in ein gutes Gespräch zu kommen.
Und: es lohnt sich, es einfach mal auszuprobieren. Ich verstehe durch den Austausch inzwischen viel besser, wie Musikerinnen und Musiker ticken. Bei so einer Diskussion kann man selbst viel lernen und Spaß haben. Außerdem kann man seine eigene Forschung neu reflektieren, und ich fand es sehr motivierend – also einfach machen!
Förderfonds Wissenschaftskommunikation
Sie haben eine gute Idee, aber die finanziellen Mittel fehlen für die Umsetzung? Die Hamburg Research Academy fördert gemeinsam mit der Claussen-Simon-Stiftung Projekte des wissenschaftlichen Nachwuchses aus dem Bereich Wissenschaftskommunikation. Aus dem Förderfonds können Mittel für eigene Projekte beantragt werden.
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