Karriereentwicklung
Sie streben eine Karriere in der Wissenschaft an? Sie suchen nach Berufswegen außerhalb der Wissenschaft? Oder Sie sind auf der Suche nach einer geeigneten Stelle? Wir haben für Sie Informationen der Hamburger Hochschulen zusammengestellt, die Sie in Ihrer Karriereentwicklung unterstützen.
Eine persönliche Beratung an der HRA kann bei der Karriereplanung ein hilfreicher Baustein sein. Die Workshop- und Informationsveranstaltungen im HRA Kursportal bieten Ihnen die Möglichkeit, sich auf die Einwerbung von Drittmitteln vorzubereiten oder Ihre Lehr-, Präsentations-, Publikations- oder Führungskompetenzen weiterzuentwickeln.
Wissenschaftliche Karrierewege
Der wissenschaftliche Karriereweg läuft je nach Fach- und Forschungsschwerpunkt unterschiedlich ab. Prinzipiell stehen Ihnen vier Karrierewege offen, die Sie nach der Promotion durch eine Habilitation, habilitationsadäquate Leistungen, durch die Ausfüllung einer Juniorprofessur bzw. Nachwuchsleitergruppenposition zur Erlangung der Berufbarkeit führen. Die „Postdoc-Wege“ der Professur-Qualifikation sind durchlässig, da Sie als wissenschaftlicher Assistentin oder Assistent zum Beispiel auf eine Juniorprofessur wechseln können. Für die Bewerbung auf eine Professur an einer Hochschule für Angewandte Wissenschaften ist eine mehrjährige außerhochschulische Berufspraxis Voraussetzung. Nach einer außerhochschulischen berufspraktischen Phase eröffnet sich die Berufung auf eine solche Professur als zusätzliche Möglichkeit.
Als Postdoc und Nachwuchsgruppenleitende befinden Sie sich in der Phase Ihrer beruflichen Laufbahn, in der Sie sich auf die Lebenszeitprofessur vorbereiten. Die Anforderungen an Sie sind vielfältig. Sie werden:
- Ihr eigenes (Forschungs-)Profil entwickeln
- Drittmittel zur Finanzierung Ihrer Forschung einwerben
- Lehr- und Betreuungsaufgaben übernehmen
- Personal verantworten
- Der klassische Karriereweg führt nach der Promotion über die Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeitender oder wissenschaftliche Assistentin, wissenschaftlicher Assistent zur Habilitation. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin/Assistentin oder wissenschaftlicher Mitarbeiter/Assistent sind Sie einer Professur zugeordnet und kommen Lehrverpflichtungen nach.
Bedenken Sie, dass auf dem Weg zur Professur immer ein Universitäts- oder Forschungseinrichtungswechsel erfolgen muss, da an den Hochschulen in der Regel keine Hausberufungen möglich sind. Ausnahme ist die Juniorprofessur mit Tenure Track, bei der der Universitätswechsel bereits mit der Bewerbung um die Juniorprofessur erforderlich ist.
- Als Postdoc können Sie sich in einem Drittmittelprojekt für eine Professur qualifizieren und über eine selbst eingeworbene Stelle oder als Nachwuchsgruppenleiterin oder Nachwuchsgruppenleiter die Habilitation oder vergleichbare wissenschaftliche Leistung erbringen.
- Der Weg zur Dauerstelle einer Professur (W2/W3) kann außerdem über die Juniorprofessur (W1) führen. Diese Stellen werden entweder mit oder ohne Tenure-Track ausgeschrieben. Auf einer Tenure-Track-Stelle werden Sie bei erfolgreichen Zwischen- und Abschlussevalierungen direkt auf eine Professur übernommen.
- Der traditionelle Zugang zu einer Professur an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (W2/W3) sieht für die Berufung eine Dreifachqualifikation in Lehre, Forschung und außerhochschulischer Berufspraxis vor. Nach erfolgreicher Promotion und einer fünfjährigen berufspraktischen Tätigkeit (davon drei Jahre außerhalb einer Hochschule) steht Ihnen der Weg zu einer Berufung auf eine HAW-Professur offen.
Außerwissenschaftliche Karrierewege
Mit Ihrer wissenschaftlichen Qualifikation bieten sich Ihnen vielfältige Karrierewege außerhalb der Wissenschaft. Statistisch gesehen liegt die Erwerbslosenquote bei Promovierten lediglich bei ca. 1% (Studie des statistischen Bundesamtes, 2011) und fast 50% aller Vorstandsvorsitzenden von Dax-Unternehmen sind promoviert.
Oft stellt sich jedoch die Frage, wie der Übergang in eine außerwissenschaftliche Karriere gestaltet werden kann. Die Hamburg Research Academy bietet Ihnen hierzu vielfältige Unterstützungsmaßnahmen:
- Individuelles Karriere-Coaching in Kooperation mit der Personalentwicklung der Universität Hamburg
- Regelmäßige Informationsveranstaltung „Anschreiben und Lebenslauf für eine erfolgreiche Bewerbung“
- Workshops zur Karriereentwicklung
- Karriereprogramme für Promovierende in der Abschlussphase und Postdocs aller Karrierestufen
- Karrieretage für den außerwissenschaftlichen Berufseinstieg
Wir empfehlen Ihnen, Ihre außerwissenschaftliche Karriere gezielt zu planen und frühzeitig entsprechende Kontakte zu knüpfen. Als Anregung für diese Schritte empfehlen wir Ihnen die Publikationen „Perspektiven nach der Promotion. Berufswege außerhalb der Wissenschaft“. Die Studie wurde unter Beteiligung der Universität Hamburg im Jahr 2018 vom Universitätsverband zur Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses in Deutschland (UniWIND) herausgebracht. In „Teil 1 – 13 Porträts“ [PDF] finden Sie Profile von Promovierten, die erfolgreich in außerwissenschaftlichen Bereichen tätig sind. In „Teil 2 – Arbeitgeber im Gespräch“ [PDF] finden Sie Interviews mit mehr als 40 Unternehmen zu ihrer Sicht auf Promovierte.
Gut zu wissen:
Wir empfehlen Ihnen folgende Publikationen zur Planung Ihrer nächsten Karriereschritte:
- Richard Nelson Bolles: „Durchstarten zum Traumjob: das ultimative Handbuch für Ein-, Um- und Aufsteiger“, Campus Verlag 2017.
- Mirjam Müller: „Karriere nach der Wissenschaft: Alternative Berufswege für Promovierte“, Campus Verlag 2017.
Angebote der Hamburger Hochschulen
Die folgenden Angebote richten sich an Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler der jeweiligen Hamburger Hochschulen. Bitte überprüfen Sie auf den verlinkten Webseiten, ob Sie zu einer Teilnahme berechtigt sind. Im Kursportal HH auf unserer Webseite finden Sie darüber hinaus Angebote rund um das Thema Karriereentwicklung, die für den wissenschaftlichen Nachwuchs aller HRA-Mitgliedshochschulen übergreifend geöffnet sind.
- Die Personalentwicklung der Universität Hamburg (UHH) bietet mit ihrem Karriereentwicklungszyklus die Möglichkeit, sich über berufliche Ziele klar zu werden, den Weg dorthin zu planen, sich zu entwickeln und weiterzugehen und jeweils entsprechende Veranstaltungsangebote wahrzunehmen.
- Ein breites Spektrum an Workshops und Trainings bietet die Graduiertenakademie der Technischen Universität Hamburg (TUHH) an. Die Kurse werden auf Deutsch und Englisch angeboten.
- Das Promotionskolleg der Hafencity Universität Hamburg (HCU) bietet regelmäßig Workshops zur Postdoc-Phase, zum Einstieg in die Drittmittelbeantragung, zu den wichtigsten Forschungsfördereinrichtungen (Bundesministerien, DFG, EU, Stiftungen) sowie zur internationalen Mobilität von Forschenden an. Die HCU weitet aktuell ihr Postdoc-Angebot aus.
- Die Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW Hamburg) bietet mit dem Projekt „Gate Opening intersektional“ ein Angebot für den Wissenschaftsnachwuchs mit explizit intersektionaler Ausrichtung. Das Teilprojekt Lamassu richtet sich an Personen, die in der Lehre, in Projekten, in der Verwaltung, Bibliotheken und Laboren etc. arbeiten und sich für eine wissenschaftliche Karriere bzw. Weiterqualifikation interessieren. Das Teilprojekt ScienceSisters richtet sich an Studentinnen* und Absolventinnen* der Bachelor- und Masterstudiengänge, die an einer weiteren wissenschaftlichen Qualifikation (Master oder Promotion) interessiert sind.
- Pro Exzellenzia bietet Workshops und Veranstaltungen für hochqualifizierte Frauen an. Der Schwerpunkt liegt auf dem Thema Führungskompetenz. Das Workshop-Programm richtet sich an Hamburger Hochschulabsolventinnen mit Erstwohnsitz in Hamburg aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik, Kunst, Musik, Architektur und Geisteswissenschaften.
Hochschuldidaktik
An den Hamburger Hochschulen erhalten Sie für Ihre hochschuldidaktische Qualifikation als Lehrende professionelle Unterstützung.
Das Hamburger Zentrum für Universitäres Lehren und Lernen (HUL) an der Universität Hamburg (UHH) bietet praxisnahe Workshops und Zertifikate mit Kostenbeiträgen an.
An der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) widmet sich die Arbeitsstelle Studium / Didaktik der Hochschuldidaktik.
An der Technischen Universität Hamburg (TUHH) bietet das Zentrum für Lehre und Lernen (ZLL) hochschuldidaktische Workshops an.
Existenzgründung
Sie haben eine innovative Idee und möchten diese als junge Wissenschaftlerin oder Wissenschaftler in ein skalierbares Geschäftsmodell bringen? Zur Verwirklichung Ihrer Gründungsidee können Sie sich an verschiedene Einrichtungen wenden, die auf Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler spezialisiert sind:
- Startup Dock ist ein hochschulübergreifendes Gründungszentrum mit Ursprüngen an der Technischen Universität Hamburg (TUHH). Wenn Sie eine technologiebasierte Idee verwirklichen wollen, erhalten Sie hier professionelle Beratung und Weiterbildungsangebote, die Ihr unternehmerischen Denken und Handeln fördern.
- Hamburg Innovation bietet speziell für Hochschulabsolventen und Hochschulangehörige Beratungs- und Coaching-Angeboten zu den Bereichen aus Technologie und Dienstleistung. Hamburg Innovation kooperiert mit Startup Dock.
- Exist ist ein Förderprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Neben fundierten Informationen zu Wegen in die Selbstständigkeit könnte besonders das exist-Gründungsstipendium für Sie von Interesse sein.
- Darüber hinaus bietet H.E.I. – die Hamburger Existenzgründungsinitiative branchenübergreifend kostenfreie Beratungsgespräche sowie Veranstaltungen rund um das Thema Gründung in Hamburg an.
Der Bereich Transfer der Universität Hamburg (UHH) bietet Ihnen erste Beratung an und führt auf seinen Seiten weitere Links zur Förderung von Existenzgründungen auf.
Gut zu wissen
- Unter Stellenangebote haben wir für Sie eine Auswahl an wissenschaftlichen Job- und Karriereportalen sowie Links zu den Ausschreibungen der Hamburger Hochschulen zusammengestellt.
- Der Besuch von Karrieremessen kann Ihnen entscheidende Impulse geben, wie zum Beispiel auf der Jobmesse des Hamburger Stellenwerkes. Einen Überblick über internationale Karrieremessen für Nachwuchswissenschaftler bietet das Portal Research in Germany.