Förderfonds WissenschaftskommunikationForschungsergebnisse vertonen lassen – Dr. Thula Koops über die Produktion von Wissenschaftspodcasts
2. Mai 2023

Foto: HRA
In Kooperation mit dem Unternehmen SciPod hat Dr. Thula Koops vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) zwei ihrer Publikationen aus dem Forschungsprojekt „Entstehungsbedingungen von sexuellen Schmerzstörungen von Frauen“ als Wissenschaftspodcast veröffentlicht. Das Projekt wurde über den HRA-Förderfonds für Wissenschaftskommunikation finanziert.
Wie sind Sie auf die Idee zu dem Projekt gekommen?
Sexuelle Schmerzstörungen bei Frauen und die Bedingungen, die zu ihrer Entstehung beitragen, haben – gemessen an dem Leidensdruck betroffener Frauen – in der Forschung bislang zu wenig Aufmerksamkeit erhalten. Gleichzeitig durchlaufen Betroffene zum Teil über Jahre verschiedene Untersuchungen und (erfolglose) Behandlungen bis zur Diagnosestellung. Das ist emotional belastend für Betroffene, und es hat außerdem Konsequenzen für das Gesundheitssystem. Darum sollten sowohl Forschende und in Gesundheitsberufen Tätige als auch die Bevölkerung mehr über Vaginismus und Dyspareunie wissen. Wir wollten daher unsere wissenschaftlichen Publikationen zu dem Thema leichter verfügbar und inhaltlich zugänglicher machen. Wissenschaftspodcasts zum Hören eignen sich hierfür besonders gut. Nachdem wir uns bereits selbst schon auf der Plattform SciPod über neuste Forschung informiert hatten, entstand die Idee, in Kooperation zwei Podcasts zu produzieren.
An welche Zielgruppe richten Sie sich mit Ihren Podcasts, und warum haben Sie sich für dieses Medium entschieden?
Die Podcasts richten sich zum einen an Forschende, die sich hierdurch unkompliziert einen Überblick über die Forschungsergebnisse verschaffen und dadurch schneller relevante Inhalte für ihre eigene Forschung identifizieren können. Zum anderen sollen betroffene Frauen sowie die interessierte Allgemeinbevölkerung die Möglichkeit bekommen, sich leichter über aktuelle Forschung zum Thema zu informieren. Die Folgen sind im Internet leicht zugänglich, außerdem hat der Kooperationspartner SciPod in sozialen Medien und bei gängigen Podcast-Anbietern eine hohe Reichweite – so können wir hoffentlich viele Menschen erreichen. Bei SciPod gibt es neben dem Podcast zum Hören auch noch ein Booklet zum Nachlesen, sodass die Nutzerinnen und Nutzer sich über mehrere Wege informieren können.
Wie hat Ihnen der Förderfonds geholfen?
Die Förderung hat es möglich gemacht, die Podcasts zu produzieren und somit einen neuen Informationskanal für die genannten Zielgruppen zu öffnen.
Wie wollen Sie die entstandenen Folgen in Zukunft einsetzen?
Wir wollen die Podcasts selbst weiterverbreiten und auch in Verbindung mit der Präsentation der Forschungsergebnisse bewerben. Langfristig ist das Ziel, die Zielgruppen – auch im internationalen Raum – kontinuierlich über neue Forschung zum Thema zu informieren. Nach Möglichkeit wollen wir daher auch zukünftig Zusammenfassungen der Ergebnisse neuer Studien produzieren, die einem breiten und diversen Publikum zugänglicher sind als wissenschaftliche Literatur. Die Produktion und Verbreitung der Podcasts in diesem Projekt stellt hierfür den ersten wichtigen Schritt dar.
Förderfonds Wissenschaftskommunikation
Sie haben eine gute Idee, aber die finanziellen Mittel fehlen für die Umsetzung? Die Hamburg Research Academy fördert gemeinsam mit der Claussen-Simon-Stiftung Projekte des wissenschaftlichen Nachwuchses aus dem Bereich Wissenschaftskommunikation. Aus dem Förderfonds können Mittel für eigene Projekte beantragt werden.