Förderfonds WissenschaftskommunikationDie eigene Forschung auch für Menschen außerhalb der Wissenschaft veranschaulichen – Laura Inhestern über ihr Projekt VerVis
23. März 2023

Foto: Björn von Schlippe
In ihrem Projekt „VerVis“ (Versorgungsforschung visualisieren) hat W1-Professorin Laura Inhestern gemeinsam mit einem Illustrator ihre Forschungsthemen Versorgungsforschung und Seltene Erkrankungen im Kindesalter mithilfe von Bildsprache dargestellt. Das Projekt wurde über den HRA-Förderfonds für Wissenschaftskommunikation finanziert.
Wie sind Sie auf die Idee zu dem Projekt gekommen?
Bei meinen Forschungsschwerpunkten ist die Perspektive der Patientinnen und Patienten bzw. ihrer Familien eine der essenziellen Säulen. Gleichzeitig findet ein Großteil der Kommunikation über die Planung und Umsetzung von Studien vor allem mit anderen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern statt. Es fehlten griffige, gut verständliche Darstellungen meiner Arbeit, um meine Forschungsschwerpunkte auch für Nicht-Wissenschaftler:innen zu veranschaulichen. Mithilfe von klug visualisierten Illustrationen können sperrige Texte unterstützt und die Forschung leichter begreifbar gemacht werden.
Auf einer Konferenz war mir das Graphic Recording begegnet. Auch Science Comics finden sich vermehrt in der Wissenschaftskommunikation. Vor diesem Hintergrund habe ich das Projekt entwickelt mit der Idee, die Themen „Versorgungsforschung“ und „Seltene Erkrankungen im Kindesalter“ zu visualisieren. Hierzu habe ich mich bei uns am UKE mit der Abteilung für Unternehmenskommunikation ausgetauscht, die bereits Erfahrungen in Bereich der Illustrationen gemacht hatten. Ich konnte dadurch den erfahrenen Illustrator Björn von Schlippe für mein Projekt gewinnen.
Welchen Herausforderungen sind Sie bei der Übersetzung Ihrer Forschung in die grafischen Darstellungen begegnet?
In Vorbereitung auf das erste Treffen mit dem Illustrator habe ich versucht zu systematisieren und aufzubereiten, welche Aspekte meiner Arbeit besonders wichtig sind. Eine Herausforderung war dabei, die zentralen Aspekte zu identifizieren, die dargestellt werden sollten. In einem Treffen mit dem Illustrator wurde deutlich, dass meine niedergeschriebenen Informationen nicht so verständlich und eindeutig waren, wie ich annahm. Dadurch zeigte sich mir der Mehrwert der Illustrationen, die das Gesagte durch die bildliche Darstellung klar ausdrücken und auf den Punkt bringen können.
Wie hat Ihnen der Förderfonds geholfen?
Durch den Förderfonds der HRA und der Claussen-Simon-Stiftung war es mir möglich, die Idee der Illustrationen umzusetzen. Das Antragsverfahren lief sehr schnell und unkompliziert. Wenn Wissenschaftler:innen ein Projekt zur Wissenschaftskommunikation planen, kann ich den Fonds sehr weiterempfehlen.
Wie wollen Sie die entstandenen Grafiken in Zukunft einsetzen?
Im Rahmen der Förderung sind zwei umfassende Grafiken entstanden, die viele einzelne Aspekte und Bereiche meiner Arbeit abbilden. Diese habe ich bereits auf die Website meiner Forschungsgruppe gestellt. Auch die Einzelillustrationen kann ich verwenden. Diese werde ich in unterschiedlichen Kontexten einsetzen: bei Präsentationen, Fachtagen, Patient:innentagen oder in Flyern und Informationsschreiben für Patient:innen und Familien. So kann ich die Illustrationen neben der visuellen Unterstützung des Textes auch als wiederkehrende Elemente einsetzen. Es bietet sich auch die Möglichkeit, die Illustrationen für einzelne Projekte oder Ergebnisse zu erweitern. Das ist klasse, da ich annehme, dass es auch in Zukunft eine große Rolle spielen wird, Forschungsarbeiten so darzustellen, dass sie auch für fachfremde Personen verständlich sind.
Förderfonds Wissenschaftskommunikation
Sie haben eine gute Idee, aber die finanziellen Mittel fehlen für die Umsetzung? Die Hamburg Research Academy fördert gemeinsam mit der Claussen-Simon-Stiftung Projekte des wissenschaftlichen Nachwuchses aus dem Bereich Wissenschaftskommunikation. Aus dem Förderfonds können Mittel für eigene Projekte beantragt werden.