Wissenschaftliche Karrierewege
Der wissenschaftliche Karriereweg läuft je nach Fach- und Forschungsschwerpunkt unterschiedlich ab. Prinzipiell stehen Ihnen vier Karrierewege offen, die Sie nach der Promotion durch eine Habilitation, habilitationsadäquate Leistungen, durch die Ausfüllung einer Juniorprofessur bzw. Nachwuchsleitergruppenposition zur Erlangung der Berufbarkeit führen. Die „Postdoc-Wege“ der Professur-Qualifikation sind durchlässig, da Sie als wissenschaftlicher Assistentin oder Assistent zum Beispiel auf eine Juniorprofessur wechseln können. Für die Bewerbung auf eine Professur an einer Hochschule für Angewandte Wissenschaften ist eine mehrjährige außerhochschulische Berufspraxis Voraussetzung. Nach einer außerhochschulischen berufspraktischen Phase eröffnet sich die Berufung auf eine solche Professur als zusätzliche Möglichkeit.
- Der klassische Karriereweg führt nach der Promotion über die Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeitender oder wissenschaftliche Assistentin, wissenschaftlicher Assistent zur Habilitation. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin/Assistentin oder wissenschaftlicher Mitarbeiter/Assistent sind Sie einer Professur zugeordnet und kommen Lehrverpflichtungen nach.
- Als Postdoc können Sie sich in einem Drittmittelprojekt für eine Professur qualifizieren und über eine selbst eingeworbene Stelle oder als Nachwuchsgruppenleiterin oder Nachwuchsgruppenleiter die Habilitation oder vergleichbare wissenschaftliche Leistung erbringen.
- Der Weg zur Dauerstelle einer Professur (W2/W3) kann außerdem über die Juniorprofessur (W1) führen. Diese Stellen werden entweder mit oder ohne Tenure-Track ausgeschrieben. Auf einer Tenure-Track-Stelle werden Sie bei erfolgreichen Zwischen- und Abschlussevalierungen direkt auf eine Professur übernommen.
- Der traditionelle Zugang zu einer Professur an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (W2/W3) sieht für die Berufung eine Dreifachqualifikation in Lehre, Forschung und außerhochschulischer Berufspraxis vor. Nach erfolgreicher Promotion und einer fünfjährigen berufspraktischen Tätigkeit (davon drei Jahre außerhalb einer Hochschule) steht Ihnen der Weg zu einer Berufung auf eine HAW-Professur offen.
Gut zu wissen
- Bedenken Sie, dass auf dem Weg zur Professur immer ein Universitäts- oder Forschungseinrichtungswechsel erfolgen muss, da an den Hochschulen in der Regel keine Hausberufungen möglich sind. Ausnahme ist die Juniorprofessur mit Tenure Track, bei der der Universitätswechsel bereits mit der Bewerbung um die Juniorprofessur erforderlich ist.
- An den Hamburger Hochschulen und den Fakultäten der Universität Hamburg können die Karrierewege in der Wissenschaft unterschiedlich verlaufen. Während in der einen Disziplin im Anschluss an die Promotion vor allem noch Habilitationen üblich sind, setzen andere wiederum ihren Schwerpunkt auf die Juniorprofessur. Informieren Sie sich deshalb direkt bei Ihrer Hochschule und den Fakultäten.
- Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) bietet eine umfassende Übersicht über Karrierewege in der Wissenschaft.
- Research in Germany zeigt Karrierewege für Postdocs, Nachwuchsgruppenleitungspositionen und Juniorprofessorinnen und Juniorprofessoren auf.
- UAS7, ein Netzwerk von forschungsorientierten Hochschulen für Angewandte Wissenschaften, informiert ausführlich über Karriereperspektiven und Berufungsmöglichkeiten an einer HAW.
- Gute Planung ist essentiell: Das Wissenschaftszeitvertragsgesetz lässt Ihnen nach der Promotion sechs Jahre Zeit, um eine unbefristete Stelle zu bekommen.