Harte Schale und Humor bei Gegenwind
Im Fokus der Nachfragen aus dem 50-köpfigen Publikum stand die Interaktion mit wissenschaftsablehnenden Zielgruppen. Muss man auf Anfeindungen eingehen und wie nimmt man Fake News den Wind aus den Segeln? Manchmal braucht man als Wissenschaftlerin oder Wissenschaftler in der Öffentlichkeit eine harte Schale, gesteht Antje Boetius. Sie rät, eine eigene Haltung für die Einordnung der Forschung in gesellschaftliche Trends und Themen zu entwickeln, aber auch auf die eigenen Grenzen zu hören und die Bemühungen vor allem auf Personen zu konzentrieren, die Interesse an Austausch haben. Falls es dann doch einmal hagelt, hilft es, sich mit anderen Kommunikatorinnen und Kommunikatoren auszutauschen, gemeinsam zu diskutieren und dabei den Humor nicht zu verlieren.
Auf die Frage, was sie sich für die Zukunft wünscht, antwortet Antje Boetius ohne zu zögern: Wissenschaftskommunikation sollte bereits früher in der wissenschaftlichen Ausbildung eine Rolle als Schlüsselqualifikation spielen und stärker als positiver Karrierefaktor anerkannt werden. Wir sind gespannt, ob das Krisenjahr 2020 mit seinen Auswirkungen auf die Wissenschaftskommunikation die Erfüllung dieser Wünsche beschleunigt!