Erkenntnisse aus der Podiumsdiskussion
- Es kann herausfordernd sein, Familienleben und akademische Karriere zu vereinbaren, insbesondere aufgrund von Umzügen – und manchmal fühlt es sich an, als würde im Leben alles auf einmal passieren. Als Professor:in hat man jedoch viele Freiheiten zu entscheiden, wann, wo und wie man arbeitet. Diese Flexibilität kann in schwierigen Zeiten sehr hilfreich sein. Darüber hinaus kann die Unterstützung durch eine:n Partner:in sehr helfen, der oder die bereit ist, entweder mitzuziehen oder für eine gewisse Zeit eine Fernbeziehung zu führen.
- Natürlich ist akademische Exzellenz eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg, aber auch andere Faktoren spielen eine entscheidende Rolle: die Fähigkeit, die eigene Forschung klar zu kommunizieren, ein grundlegendes Verständnis vom akademischen System und dem Arbeitsumfeld, für das Sie sich bewerben, zur richtigen Zeit im richtigen Forschungsbereich zu sein und Chancen zu ergreifen, wenn sie sich bieten. Besonders während der Postdoc-Phase ist es sehr wichtig, ein eigenes Profil zu entwickeln und seine Nische im Fachgebiet zu finden: „Man knüpft viele Kontakte – über die eigene Arbeit”, wie Zhen Dai es beschrieb. Dennoch kann es entscheidend sein, offen für unerwartete Gelegenheiten zu sein, denn „gute Entscheidungen werden durch Alternativen getroffen”, wie Henning Moritz sagte.
- Selbst renommierte Professor:innen mussten lernen, mit dem Gefühl umzugehen, von Aufgaben und Anforderungen überwältigt zu sein. „Man muss wirklich selektiv sein“, sagte Grischa Perino, indem man sortiert und entscheidet, was bei der Arbeit wichtig ist und was nicht. Außerdem ist Scheitern normal: Ablehnungen gehören zum Job dazu und kommen häufiger vor, als man von außen erwarten würde. Karrieren, die in Lebensläufen sorgfältig geplant erscheinen, hingen oft ebenso von glücklichen Zufällen und dem Aufbau von Netzwerken ab wie von strategischer Planung. „Man erzählt seine Karrieregeschichte im Rückblick“, wie Ingrid Piller es formulierte.
Unterstützt wurde das Format vom Hub of Academic Career and Research Culture (HARC) und der Abteilung 4 der Universität Hamburg.










