1. November 2023
Foto: HRA/Wied
Die Bühne hell erleuchtet, eine Stoppuhr bereit und hundert Neugierige im Publikum: Am 12. Oktober fand der Three Minute Thesis-Wettbewerb in der stimmungsvollen Halle 424 im Oberhafenquartier statt. Neun Promovierende aus Hamburg stellten sich an diesem Abend einer besonderen Herausforderung und präsentierten ihre Doktorarbeiten in knackigen drei Minuten und mit nur einer Präsentationsfolie. Das Publikum fieberte mit und erlebte dank der tollen Vorträge einen unterhaltsamen und erhellenden Abend. Die Gewinnerin des Wettbewerbs, Saskia Johanns, Promovierende am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin, belegte mit ihrem Vortrag „How to catch a Virus red-handed“ nicht nur den ersten Platz, sondern sicherte sich zusätzlich den Publikumspreis. Im Rahmen eines Interviews sprachen wir mit ihr über ihre Erfahrungen.
Wie war es, auf der Bühne zu stehen?
Auf jeden Fall aufregend. In dem Moment, in dem ich auf die Bühne gestiegen bin, ist in meinem Kopf eine Art Autopilot angegangen und ich habe kaum mitbekommen, was ich da eigentlich gesagt habe. Außerdem ist es wirklich hell dort oben.
Warum hast du an der 3MT teilgenommen?
Für mich ist einer der schönsten Aspekte wissenschaftlichen Arbeitens, mit anderen Menschen über meine Forschung zu sprechen und meine Begeisterung für das Thema zu teilen. Bestimmt kennt jeder dieses Gefühl, wenn man etwas Neues lernt und sich denkt „Wow, das ist ja Wahnsinn, dass es das gibt!“. Es ist einfach sehr schön, wenn man mit anderen Menschen über seine Arbeit spricht und sieht, wie die Person gegenüber genau das erlebt. Dieses Gefühl in drei Minuten zu erzeugen, ist natürlich eine Herausforderung.
Hattest du schon Erfahrungen im Bereich Wissenschaftskommunikation oder auf der Bühne?
Tatsächlich stand ich als Jugendliche ein paar Mal als Teil eines Theaterstücks und einer Band auf der Bühne. Das ist allerdings mittlerweile über zehn Jahre her und ich hatte ehrlich gesagt schon wieder alles vergessen. Abgesehen davon habe ich zwei Mal als Teil von Infoveranstaltungen an meinem Institut über meine Forschung gesprochen. Aber ich glaube, dass wir alle, die in Forschungsberufen arbeiten, regelmäßig Wissenschaftskommunikation betreiben, wenn wir mit unseren Freunden und Familie über unsere Berufe reden.
Hast du einen Tipp für alle, die vielleicht im nächsten Jahr teilnehmen wollen?
Mein erster Tipp ist, sich zu trauen. Es war in jedem Fall eine sehr spannende Erfahrung und ich habe viel dazugelernt. Abgesehen davon hat es mir sehr geholfen, mich nicht zu früh auf eine Version meiner Präsentation festzulegen. Manchmal braucht es ein paar Anläufe, bis man eine gute Metapher oder eine gute Einleitung gefunden hat. Das eigene Thema im Vorfeld mit fachfremden Personen durchzusprechen kann helfen, Wissenslücken oder auch besonders interessante Aspekte zu identifizieren. Außerdem habe ich gehört die HRA bietet da ein paar hilfreiche Kurse zum Thema Präsentieren und Wissenschaftskommunikation im Allgemeinen an… ;)