Symposium: Wissenschaftspolitische Diskussion und persönlicher Erfahrungsaustausch
Was können Hochschulen und Politik tun, um Menschen aus Nicht-Akademikerfamilien auf ihrem Weg in die Wissenschaft zu unterstützen? Und wie kann eine „Generation Corona“ vermieden werden? Das Symposium setzte auf der Suche nach Antworten am Anfang des Bildungswegs an und nahm in der Podiumsdiskussion besonders die Situation von Schülerinnen und Schülern sowie von Studierenden in den Blick, da die Pandemie Hindernisse auf ihrem potenziellen Weg in die Wissenschaft verstärkt. Die Diskussion zwischen Prof. Dr. h.c. Jutta Allmendinger, PhD (Wissenschaftszentrum Berlin), Katharina Fegebank (Zweite Bürgermeisterin und Senatorin) und Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Ingrid Gogolin (Universität Hamburg) machte vor allem deutlich, dass es nicht immer neuer „Modellprojekte“, sondern endlich einer systematischen Unterstützung für Nicht-Akademikerkinder auf der akademischen Karriereleiter bedarf. Den Mitschnitt der Diskussion sowie der vorangehenden Keynote von Jutta Allmendinger finden Sie weiter unten.
Von der großen Bühne ging es anschließend in den direkten Austausch über: In sieben Expertinnen- und Expertenforen gaben Hamburger Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler Einblicke in ihre aktuelle Forschung und Initiativen stellten ihre Unterstützungsangebote vor. Zum Abschluss des Tages berichteten Dr. Ann-Kristin Kolwes und Prof. Ingrid Gogolin von ihren persönlichen Erfahrungen im Wissenschaftsbetrieb. Ann-Kristin Kolwes, selbst Erstakademikerin, teilte über ihre Entscheidung nach der Promotion aus der Wissenschaft in das Wissenschaftsmanagement zu wechseln die Erkenntnis, sie habe sich aufgrund von herkunftsbedingten Selbstzweifeln, Angst vor Unsicherheit und einem Fehl-am-Platz-Gefühl „selbst aussortiert“. Als Gründerin von Erste Generation Promotion e.V. und Koordinatorin eines Mentoringprogramms an der Universität zu Köln unterstützt sie nun andere Promovierende dabei, den Weg weiterzugehen und vor allem frühzeitig bewusst zu planen. Am Ende des Tages stand der Appell an die teilnehmenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, konkrete Unterstützungsangebote wie den HRA Promovierendentag zu nutzen und sich vor allem untereinander zu vernetzen. Die hier ausgetauschten Informationen und das entstehende Empowerment seien ein entscheidender Antrieb für eine erfolgreiche Karriere in der Wissenschaft.